Und warum Zulassen gerade jetzt, im Sommer, besonders wichtig ist: im doppelten Sinne.
Eine Löwenzahn-Inspiration
Zulassen. Das war bis jetzt eines meiner absoluten anti-Lieblingswörter.
Zulassen, das heißt doch, etwas zu zu lassen? Ist das dann nicht genau das Gegenteil von dem, was das Wort meint, nämlich sich für etwas zu öffnen, bereit zu sein für Wandlung, für neue Möglichkeiten? Warum beinhaltet das Wort, das einen Zustand beschreibt, der nach Öffnung und sich-weit-Machen klingt, das Wörtchen »zu«? Dies ging so weit, dass, immer wenn jemand das Wort »zulassen« sagte, in meinem Kopf die Assoziationen durcheinanderwirbelten. Bis mich die »Sendung mit der Maus« rettete.
Ich bin erklärter Fan von »@diemaus«, dem Maus-Instagram-Account. So bin ich neulich auf die Folge »Vom Löwenzahn zur Pusteblume« gestoßen. Darin wird ausführlich und wie immer bemerkenswert
anschaulich erklärt, wie aus einer Löwenzahn-Blüte eine Pusteblume wird.
Besonders berührte mich der kleine Zeitraffer-Film, der zeigt, wie die Blüten des Löwenzahns sich zunächst öffnen und sich in leuchtendem Gelb der Sonne und den Insekten entgegen recken, um sich
anschließend wieder zu schließen. Dann verwandeln sie sich. Im Stillen, in der wieder geschlossenen Knospe wachsen die Samen mit den fedrigen zarten Fallschirmchen heran und erst, wenn diese
ausgereift sind, öffnet sich die Blüte wieder: als Pusteblume.
Das, so dachte ich, ist endlich für mich die Erklärung des Wortes »zulassen«. Denn Wandel geschieht im Stillen, im Inneren, im nicht-sichtbaren-Tun, im Reifen.
Zulassen ist immer eine Folge von etwas: für den Löwenzahn ist es die Folge dessen, dass er sich geöffnet hatte, dass er befruchtet ist, dass er »schwanger geht« mit Samen.
Zulassen, das sind im Coaching und in der Visionsentwicklung immer die Momente, in denen die Vision, das Ziel, bereits formuliert sind, in denen man alles Vorbereitende getan hat und dann
loslassen muss.
Zulassen, das ist der Moment, in dem man zwar weiß, wo man hinwill, aber noch nicht weiß, wie man dorthin kommen soll.
Zulassen, gelingt, in dem man nichts Anderes tun kann, als zu lauschen, zu fühlen, zu warten, was sich entwickeln will – und was nicht.
Zulassen zu lernen, das heißt, dem Zufall eine Chance zu geben, das heißt, sich für das zu öffnen, was einem zufließt und nichts aktiv zu tun.
Zulassen, das ist genau jetzt, im Hochsommer, die Qualität der Jahreszeit. Wir fahren in den Urlaub, erholen uns und währenddessen reifen Gedanken und Projekte, entwickeln sich die Dinge weiter. Und während wir nichts tun, tut sich dennoch etwas. Erst wenn wir zurückkommen, sehen manchmal die Dinge anders aus, beantworten sich Fragen wie von selbst, die wir schon lange nicht zu klären wussten, haben sich neue Sichtweisen, neue Begegnungen, neue Erfahrungen ergeben. Die sommerliche Pause lässt neue Möglichkeiten zu, indem wir in Bezug auf unser Business die Türe schließen und sie für ein paar Wochen zu lassen.
Daher lautet mein »natural workflow oft the season« im Hochsommer:
Lasst zu!
Kommen Sie gut durch einen erholsamen, inspirierenden Sommer!
Ihre Jana Symalzek
...und wer das Video anschauen will: hier ist es! Dank an »Die Maus«!